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DACHAUER SYMPOSIUM ZUR ZEITGESCHICHTE 2021

Fotografie im Nationalsozialismus

- eine Zwischenbilanz

 

Freitag, 15. Oktober / Samstag, 16. Oktober 2021

Beginn: Freitag, 13.00 Uhr / Ende: Samstag, 12.30 Uhr

Veranstalterin: Stadt Dachau, Amt für Kultur, Touristik und Zeitgeschichte


Das Dachauer Symposium wird als Präsenzveranstaltung im Max-Mannheimer-Haus stattfinden. Dort sind auch Übernachtungen möglich. Bitte melden Sie sich unter folgendem Link dazu an: https://mmsz-dachau.de/studienprogramme/dachauer-symposium/. Informationen über Termine und Preise erhalten Sie beim Max Mannheimer Haus. Besucher mit Wohnsitz in der Stadt Dachau bezahlen keine Teilnahmegebühr.


Max-Mannheimer-Haus
Studienzentrum und Internationales Jugendgästehaus
Roßwachtstraße 15
85221 Dachau

Fon +49 (0) 81 31 61 77-10
Fax +49 (0) 81 31 322 95 50
Email: bildung@mmsz-dachau.de
Online: www.mmsz-dachau.de

 

Das 20. Jahrhundert ist das „Jahrhundert der Bilder“ (Gerhard Paul) – die Bedeutung von visuellen Medien ist nicht zu übersehen. Insbesondere die Nationalsozialisten haben die politische Relevanz von Bildern für die Propaganda erkannt und sorgfältig auf die visuelle Inszenierung ihrer Macht geachtet. Die Posen und Gesten, die Hitler mit seinem Fotografen Heinrich Hoffmann in den 1920er Jahren einstudierte, oder die Filme von Leni Riefenstahl sind ein beredtes Beispiel dafür.

Zehntausende Knipser haben ihren Alltag, die „Volksgemeinschaft“ und den Krieg fotografiert. Doch gab es im Nationalsozialismus auch Gegen-Bilder von jüdischen Fotografinnen und Fotografen, die ihre Lebenswirklichkeit, Verfolgung wie Selbstbehauptung, dokumentierten. Selbst in den Konzentrationslagern gelang es Häftlingen unter Lebensgefahr, Fotos von den Gewaltverhältnissen aufzunehmen.

Seit vielen Jahren stellen Museen und Gedenkstätten Fotos aus der NS-Zeit aus; in Nottingham, Berlin, London und anderen Orten sind Forschungsprojekte zu Fotografie im Nationalsozialismus verwirklicht worden – Grund genug, um Zwischenbilanz zu ziehen. Welche neuen Fragen werden heute an Fotografien gestellt? Welche Erkenntnisse können aus dem Umgang mit Fotografien sowohl in der Vermittlung wie auch in der Forschung gewonnen werden?

Und nicht zuletzt stellt sich drängend die Frage, wie mit Fotografien aus der NS-Zeit im Internet umgegangen werden soll. Was lässt sich gegen Bildfälschungen und verzerrende Interpretationen tun? Brauchen wir eine Enzyklopädie der Bilder?


Es laden herzlich ein:

■ Florian Hartmann, Oberbürgermeister der Stadt Dachau

■ Felizitas Raith, Max-Mannheimer-Haus, Dachau

■ Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin (Wissenschaftliche Leitung)

■ Sybille Steinbacher, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fritz Bauer Institut (Projektleitung)

 

Das vollständige Veranstaltungsprogramm finden Sie in dem Flyer zum
Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte 2021
.

 


PRESSESPIEGEL

Süddeutsche Zeitung, 19.10.2021

Schau genau hin

Das Dachauer Symposium beschäftigt sich mit der Macht der Bilder in der NS-Zeit. Die Experten schlagen dabei auch eine Brücke in die Gegenwart. Denn die Digitalisierung macht das Klären von Herkunft und Kontext noch wichtiger

 

 

TAGUNGSBAND

Fotos im Nationalsozialismus

Neue Forschungen zu einer besonderen Quelle

Herausgegeben von Michael Wildt und Sybille Steinbacher

Reihe: Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte; Bd. 20

198 S., 41 Abb., brosch., 14 x 22,2 cm
ISBN 978-3-8353-5318-3 (November 2022)

€ 20,00 (D) / € 20,60 (A)

 

Die visuelle Inszenierung von Macht im Nationalsozialismus.

Das 20. Jahrhundert ist das »Jahrhundert der Bilder« (Gerhard Paul). Insbesondere die Nationalsozialisten erkannten die politische Relevanz von Bildern für die Propaganda und achteten sorgfältig auf die visuelle Inszenierung ihrer Macht. Zugleich haben Zehntausende Knipser ihren Alltag, die »Volksgemeinschaft«, den Krieg fotografiert. Doch gab es auch Gegen-Bilder – von jüdischen Fotografinnen und Fotografen, die ihre Lebenswirklichkeit, Verfolgung wie Selbstbehauptung, dokumentierten. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes stellen Sammlungen in Museen und Gedenkstätten vor, thematisieren Umgangsweisen mit Fotografien aus der NS-Zeit und analysieren Bilder aus jüdischen Familienalben oder aus Auschwitz auf bislang nicht entdeckte Perspektiven.
Aus dem Inhalt: Maiken Umbach: Raum und Zeit in privaten deutschen Fotoalben 1933-1945. Ein Bericht aus dem Forschungsprojekt »Photography as Political Practice in National Socialism« - Ulrich Prehn: Mit der Kamera »zu Leibe rücken«. Einige Überlegungen zur fotografischen Erzeugung von »Nähe« und »Distanz« im nationalsozialistischen Deutschland - Theresia Ziehe: Jüdische Perspektiven in Fotografien aus der Zeit des Nationalsozialismus - Christoph Kreutzmüller: Vom Gräuel des Übersehens. Eine Fotoserie aus dem Lili Jacob Album